Hanna Jacobs: Schafft den Gottesdienst am Sonntag ab!

Hanna Jacobs: Schafft den Gottesdienst am Sonntag ab!

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Hanna Jacobs: Schafft den Gottesdienst am Sonntag ab!

Hanna Jacobs, Jahrgang 1988, ist Pfarrerin in der Epiphanias-Kirchengemeinde in Hannover. In ihrem neusten Artikel für ZEIT Online geht sie hart ins Gericht mit ihrer Kirche. Sie sagt: "Die Kirchen klammern sich an ein wöchentliches Ritual, das kaum noch jemanden reizt. Die Zeit ließe sich besser nutzen." 

Tatsächlich ist das kein evangelisches Phänomen, im Gegenteil. Auch die katholische Kirche klammert sich an den sonntäglichen Gottesdienst um 10 Uhr, auch wenn die Kirchenbänke immer leerer werden. Dabei heißt das nicht, dass die Menschen nicht an Gott glauben würden. Das tun nach wie vor eine Menge Leute. Ist das Format des Gottesdienstes also aus der Zeit gefallen? 

Hanna Jacobs schreibt dazu: "...er ist ein Relikt vergangener Zeiten..." Die Reformatoren hatten vor 500 Jahren die Aufgabe zu definieren, was Kirche sein kann. Schließlich haben die Protestanten keinen Papst. Hanna Jacobs: "Das Augsburger Bekenntnis aus dem Jahr 1530 beschreibt Kirche als diejenigen, die sich um Wort und Sakrament versammeln. Um eine Predigt zu hören und Abendmahl zu feiern war sonntags um 10 Uhr in der Frühen Neuzeit die ideale Stunde: Die Mägde und Knechte hatten da das Melken hinter sich, und die mittägliche Stallfütterung war noch nicht dran." Insgesamt also praktisch - im Jahre 1530.

Dabei ist der Sonntagsgottesdienst vom Aussterben bedroht. Das sieht man an der Anzahl der Besucher: 2% der Mitglieder gehen an einem durchschnittlichen Sonntag zum Gottesdienst. Das ist wenig! Dafür ist die Vorbereitung und Durchführung eines Gottesdienstes unglaublich aufwendig und damit teuer. Das "lohnt" sich noch bei 50 Gottesdienstbesuchern, aber bei 20 eben nicht mehr. Wären Zeit und Geld nicht mit anderen Angeboten besser eingesetzt?

Hanna Jacobs: "Auf einen Großteil der 10-Uhr-Gottesdienste zu verzichten, würde den Tendenzen zur Selbstabschaffung entgegenwirken und wäre im Sinne Jesu, von dem erheblich mehr Gespräche, Gastmähler und Heilungen berichtet werden als Besuche im Tempel. Hätte die Welt von seinen Worten erfahren, wenn er sie überwiegend in der Synagoge von sich gegeben hätte? Hätte die junge Urgemeinde aus den oft blutleeren heutigen Sonntagsgottesdiensten die Kraft ziehen können, der Verfolgung standzuhalten? Ich denke nicht."

Den vollständigen Artikel lesen Sie bei ZEIT Online hier.



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