Buchempfehlung: Helga Pfeil-Braun, eine Frau mit Pioniergeist

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Buchempfehlung: Helga Pfeil-Braun, eine Frau mit Pioniergeist

Dass Frauen heutzutage gut ausgebildet sind, einem Beruf nachgehen oder Unternehmen gründen, ist eine Selbstverständlichkeit. In Deutschland liegt die Erwerbstätigenquote bei Frauen bei 76 Prozent, der Anteil der Frauen bei Unternehmensgründungen bei 43 Prozent.

Vor wenigen Jahrzehnten war das völlig anders. Man glaubt es kaum, aber noch bis 1977 brauchten verheiratete Frauen die Zustimmung ihres Ehemanns für eine Erwerbstätigkeit! Von ihnen wurde erwartet, dass sie mit der Eheschließung ihre Berufstätigkeit aufgaben und sich ausschließlich der Aufgabe als Ehefrau und Mutter widmeten. 

Eine, die das ganz anders sah, war Helga Pfeil-Braun. Nach Ende des Krieges nahm sie eine Stelle als Sekretärin an und erledigte ihr Aufgaben so kompetent und erfolgreich, dass sie in kurzer Zeit zur Prokuristin aufstieg - um dann den nächsten, in dieser Zeit absolut ungewöhnlichen, Schritt zu wagen: 1953 macht sie sich selbständig und gründet in Frankfurt (M) ein „Sekretärinnen Studio“. Aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung heraus entwickelt sie ein innovatives Schulungskonzept, das Tausenden jungen Frauen einen neuen Weg in die Berufstätigkeit vermittelt. Wichtig dabei ist ihr zu zeigen, dass man Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann. Sie selbst ist Vorbild, hat sich bewusst für einen Mann entschieden, der hinter ihren Plänen steht. Auch das eine große Ausnahme in jener Zeit. 

Dies alles erzählt Jutta C. Pfeil, die eine unterhaltsame Biographie über ihre Mutter geschrieben hat. Der Pioniergeist ihrer Mutter hat sie geprägt, und nachdem sie einige Zeit in deren Unternehmen mitgearbeitet hatte, verließ sie Frankfurt und machte sich als Dozentin in Berlin selbständig. Sie findet, die Botschaft ihrer Mutter, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich weder von gesellschaftlichen Vorurteilen noch von Bedenkenträgern im eigenen Umfeld beirren zu lassen, ist auch heute noch aktuell. Obwohl sich die Rolle der Frau in Gesellschaft und Beruf in den letzten Jahrzehnten verändert hat, bleibt noch viel zu tun. Fast die Hälfte der berufstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, d. h. nach Familiengründung leisten Frauen immer noch den größten Teil der Care-Arbeit. Nach wie vor ist ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ein Thema, und im Vergleich der Geschlechter steigen deutlich weniger Frauen beruflich auf.

Wer glaubt, dies sei ein „Frauenbuch“, liegt falsch. Gerade Männer sollten es lesen, denn faire Arbeitsteilung zuhause und Chancengleichheit im Beruf lassen sich nur verwirklichen, wenn Mann und Frau am gleichen Strang ziehen.

Warum wir diese Biographie empfehlen? Zunächst natürlich wegen des Inhalts. Aber auch, weil von jedem verkauften Buch eine Spende an die Grunewaldgemeinde zugunsten des Gottesdienstes für Kleine und Große geht. Den hat die Autorin Jutta C. Pfeil viele Jahre mit großer Freunde mit ihrem Sohn besucht und möchte ihn weiterhin unterstützen.

Sie erhalten das Buch im Handel oder können es hier online bestellen.

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