08/08/2024 0 Kommentare
Große Ziele, kleine Schritte
Große Ziele, kleine Schritte
# Gedanken

Große Ziele, kleine Schritte
Hatten Sie sich auch etwas vorgenommen für das neue Jahr? Mehr Sport treiben, die angefutterten Kilos aus der Weihnachtszeit loswerden, sich mehr Zeit nehmen für Familie und Freunde, den Stress am Arbeitsplatz reduzieren … das sind sie doch, die üblichen Vorsätze, deren Umsetzung alsbald zu bröckeln beginnt. Eingefahrene Routinen zu ändern, ist eben nicht leicht. Vielleicht ist manches Ziel auch zu ehrgeizig.
Wie wäre es denn einmal mit etwas ganz anderem? Wie wäre es sich vorzunehmen, mit ein wenig mehr Nächstenliebe durch das neue Jahr zu gehen? Familie und Freunde zu lieben, das ist einfach. Menschen zu mögen, die die gleichen Interessen und Werte teilen, ebenfalls. Aber christliche Nächstenliebe meint ja etwas anders: den, der gerade vor mir steht, so anzunehmen wie er ist. Den verwahrlost wirkenden Mann zum Beispiel, der mit einem Pappbecher vor meiner Bankfiliale ausharrt, und mir beim Öffnen der Tür unangenehm nahe kommt. Die heimatlosen Camper unter der Brücke, an denen ich schnell vorbeigehe, oder der Verkäufer der Obdachlosenzeitung in der U-Bahn, dessen traurige Lebensgeschichte ich eigentlich nicht hören will.
In einer Stadt wie Berlin kann einen die fast tägliche Begegnung mit solchen Schicksalen schnell abstumpfen. Man sieht viele Menschen, aber man nimmt sie nicht wahr. Deshalb habe ich mir in diesem Jahr vorgenommen, auf meine „Nächsten“ mehr zu achten. Es muss ja nicht Liebe sein, Empathie reicht! Ab und zu das Herz und das Portemonnaie öffnen für Menschen am Rande unserer Gesellschaft, dem Busfahrer beim Aussteigen ein Dankeschön sagen, dem ungeliebten Kollegen eine neue Chance geben und versuchen, Menschen ohne Vorurteile zu begegnen. Das sind zwar kleine Schritte, aber die sind manchmal wirkungsvoller als als große Ziele. Was meinen Sie?
Kommentare