Bau

Noch im Jahr der Beschlussfassung für den Kirchenbau (1901) wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und zu festgesetztem Zeitpunkt lagen der Kirchengemeinde nicht weniger als 45 Arbeiten vor. Der Entwurf des Regierungsbaumeisters Philipp Nitze aus Halle an der Saale mit dem Namen „Ex profundis“ (aus der Tiefe) ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und er wurde mit der Bauausführung beauftragt.

Bereits im Juli 1902 erfolgte der erste Spatenstich. Niemand geringerer als Ihre Majestät, die Kaiserin und Königin Auguste Viktoria konnte als Protektorin gewonnen werden. Am 28. 9. 1902 fand die feierliche Grundsteinweihe statt, und schon im August 1903 konnte der Turm abgerüstet werden, im Dezember 1903 waren die eigentlichen Bauarbeiten fertiggestellt. Nun folgte die Ausstattung des Innenraums, die in ebenfalls rasantem Tempo weniger als ein Jahr in Anspruch nahm. Im Übrigen nahm die Gemeinde während der laufenden Arbeiten an der neuen Kirche nicht nur persönlich und durch ihr Interesse, sondern auch durch tatkräftige finanzielle Unterstützung teil. So wird von einem Spendenaufruf des Gemeindekirchenrates berichtet, mit der Bitte, sich durch Stiftungen an der Ausschmückung der Kirche zu beteiligen. Binnen kurzem stand eine Summe von 54.000 Mark zur Verfügung, welche für Orgel, Glocken und Fenster bestimmt waren. Mit dem Einbau der Orgel im Frühjahr 1904 durch die Firma Sauer aus Frankfurt an der Oder war die Innenausstattung der Grunewaldkirche fertiggestellt, so dass die Einweihung der Kirche am 1. Juni 1904 mit großem Glanz und in Gegenwart vieler illustrer Häupter aus Staat und Kirche stattdand.

Kirche und Vorplatz waren geschmückt, die Bewohner der Villenkolonie zierten ihre Häuser mit Blumen und Gebinden, die Kirchengemeinde Grunewald, und mit ihnen der Kronprinz, Hofmarschälle, Pröpste, Generalsuperintendenten, Kirchenräte eröffneten das neue Gotteshaus.