Hilfe bei Missbrauch und sexualisierter Gewalt

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Hilfe bei Missbrauch und sexualisierter Gewalt

Die Wörter Missbrauch und Kirche möchte man gar nicht in einem Satz denken. Leider mussten wir das in den vergangenen Jahren regelmäßig tun. Schockierende Berichte über sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche unter dem Dach der Kirche, das hat viele Menschen entsetzt zurückgelassen. Und mehr noch: der Umgang damit. Vertuschung, zögerliche Aufklärung, mangelnde Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, das alles macht jeden, der davon erfährt, fassungslos. Wie furchtbar muss es erst für diejenigen sein, denen teilweise über viele Jahre hinweg Gewalt angetan wurde und die diesen Übergriffen schutzlos ausgeliefert waren. Von den Betroffenen wissen wir, dass sie die Bürde ihrer schrecklichen Erlebnisse häufig das ganze weitere Leben mit sich tragen, dass sie unter Depressionen und Schulgefühlen leiden und ihr Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen belastet ist.

Auch wenn wir das Gefühl haben, mit unserer Gemeinde hat das alles nichts zu tun, wir gehen achtsam miteinander um, so etwas könnte bei uns nicht passieren, müssen wir uns eingestehen, dass wir das so genau nie wissen können. Missbrauch, auch der in anderen Bereichen der Gesellschaft, in Schulen oder Sportvereinen zum Beispiel, findet im Verborgenen statt. Dass viele der aufgedeckten Fälle bereits Jahrzehnte zurückliegen, ist hierfür ein eklatanter Beweis. Es gibt viele Gründe, als Betroffener nicht zu sprechen. Häufig ist es Scham, ein Abhängigkeitsverhältnis, aus dessen Umklammerung man sich nicht zu befreien wagt, oder einfach das Fehlen eines vertrauenswürdigen Ansprechpartners, an den man sich in seiner Not wenden kann.

Dass Missbrauch ausgerechnet unter dem Dach der Kirche geschah und vielleicht noch geschieht, ist besonders schwerwiegend. Denn versteht sich die Kirche nicht als ein Ort der Geborgenheit, als ein Raum, in dem man Zuflucht suchen kann und beschützt wird? Die aufgedeckten Missbrauchsfälle haben das Ansehen der Kirche insgesamt beschädigt, unabhängig von Konfession und Ort. Damit müssen wir uns in allen Gemeinden auseinandersetzen, denn die  Zahl der Mitglieder der christlichen Kirchen schwindet seit Jahren dramatisch und ein solcher Skandal erschüttert das Vertrauen auch derer, die ihrer Kirche bisher zwar nicht eng verbunden waren, aber wenigstens mit Wohlwollen gegenüberstanden.

Was können wir tun?

Die Synode der Evangelischen Kirche in Charlottenburg-Wilmersdorf hat im November 2022 ein Konzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet. Dies bezieht sich nicht allein auf sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen, sondern thematisiert jegliche Art von sexualisierten Übergriffen, wie etwa auch solche am Arbeitsplatz. In diesem Jahr wird mit der Umsetzung des Konzepts begonnen, unter anderem werden berufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schulungen für das Thema sensibilisiert und Ansprechpartner benannt, an die sich Betroffene vertrauensvoll wenden können.

Über die Umsetzung des Konzepts und die aktuelle Diskussion dazu in der Grunewaldgemeinde halten wir Sie in den nächsten Monaten auf dem Laufenden.

Wenn Sie Zeuge von sexualisierter Gewalt im Umfeld der evangelischen Kirche werden oder selbst betroffen sind von Übergriffen, suchen Sie bitte Hilfe. In unserem Kirchenkreis ist Ihr Ansprechpartner Phillip Balt. Ihre Ansprechpartnerin für die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist Chris Lange.

Weitere Informationen zu diesem Thema sowie Telefonnummern und Mailadressen der Ansprechpartner finden Sie hier.

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